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Bericht zur Führung durch den alten botanischen Garten in Frankfurt am Main

Bericht zur Führung durch den alten botanischen Garten in Frankfurt am Main

Wir trafen uns vor der Führung im Cafe' Siesmayer, wo wir Christine Kaiser (Schwiegertochter von Wolfgang Kaiser) und ihren Ehemann herzlich begrüßten.

Frau Kaiser ist gelernte Gärtnerin mit einem abgeschlossenen Gartenbaustudium. Sie hatte vor ihrem Studium im botanischen Garten gearbeitet.

Der alte botanische Garten ist seit einiger Zeit dem Palmengarten zugeschlagen worden, da die Uni Frankfurt am Riedberg einen neuen, sehr modernen Betrieb aufgebaut hat. Dort ist die Atmosphäre clean, steril und alles computergesteuert, anders als der alte, wunderschöne Garten mit vielen verschiedenen Blumen, Pflanzen und Bäume, dazu sehr gut gepflegt!

Es gibt noch zwei alte, denkmalgeschützte Gebäude, die einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen.

Zur Geschichte: 1763 Gründung einer Stiftung Senckenberg als Unterstützung der medizinischen Wissenschaft. Befand sich zunächst in der Nähe des Eschenheimer Turms, unter der Leitung von Ärzten und einem gelernten Gärtner.

1867 Erstmalige Leitung durch einen Botaniker, dadurch gab es immer mehr Pflanzen. Durch zunehmende Enge und Luftverschmutzung, die den Pflanzen zusetzte, wurde der Garten an den östlichen Teil des Palmengartens verlegt.

1930 Planung des 3. Gartens in der Siesmayerstraße. 2012 hatte die Stadt Frankfurt die Trägerschaft des botanischen Gartens vom Land Hessen übernommen.

Zu den Pflanzen: Im Teich finden sich ausschließlich einheimische Arten wie weiße Seerosen, die Teichmitte ist an der tiefsten Stelle 1,5 m tief. Es gibt viele Frösche, Libellen, Wasserläufer und leider auch Nilgänse, die z.Zt. aggressiv sind, da sie Junge haben!

Links vom Teich ist die Flora Mitteleuropas. Rechts vom Teich Pflanzen der restlichen Welt ( Asiatische Länder, Nordamerika, usw.)

Mitteleuropa würde ohne den Eingriff des Menschen vollständig aus Buchen - Mischwald bestehen, bis auf Moore, Bergregionen und Flusstäler. Die ältesten Bäume sind max. 70 Jahre alt!

Am Basaltbach gibt es viele bedrohte Arten, rote Schilder weisen darauf hin. Durch die Renaturierung von Bächen werden Fehler der Vergangenheit durch Begradigungen, Kanalisierungsarbeiten usw. versucht, wieder gut zu machen.

Wir sehen eine Sandsteppe, sie ist landwirtschaftlich eher uninteressant, bis auf den Spargel, das weiße Gold! Er benötigt sandige, nährstoffarme Böden in warmen Lagen, rund um Darmstadt und in der Mainebene zu finden. Ansonsten wachsen hier Pflanzen, die in Zukunft auch für unsere Gärten immer attraktiver wegen des Klimawandels werden!

Bei der Kalkmagerwiese sehen wir die ursprüngliche Landschaft, die vor dem Bau des Gartens vorherrschte. Sie bietet unzähligen Tierarten, Wildbienen, Schmetterlingen und Igeln Nahrung und Lebensraum. Sie wird nie gewässert und nur 2x jährlich gemäht.

Im mitteleuropäischen Teil des Gartens dominieren mediterrane Pflanzen, ostasiatische Pflanzen und Pflanzen aus Nordamerika. Der Taschentuchbaum kommt aus China.

Es gibt auch ein Kübelpflanzenquartier. Überwinterungsflächen sind die alten Gewächshäuser und eine Schattenhalle.

Arzneipflanzen gibt es im Hochbeetbereich: Zum Anhören gibt es hier kostenlose Audioprogramme. Auch ist dieser Bereich barrierefrei angelegt wie der gesamte Garten, bis auf das Alpinum, wo die Wege zu schmal sind.

Am Ende der sehr interessanten Führung bedankten wir uns bei Christine Kaiser ganz herzlich mit einem Blumenstrauß, da sie kein Honorar verlangte!

Ingrid Kratz 

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