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14. Deutsche CI-Tag - Dialog auf Augenhöhe mit Haus- und Kinderärzten!

Wolfgang Köbler
Hartnäckigkeit zahlt sich aus! 

Ich hatte zugesagt, an der Befragung teilzunehmen, ohne Ahnung, was da auf mich zukommen wird.

Ich habe also zwei Mal die Unterlagen für Haus- und Kinderarzt bekommen, habe mir gedacht, das ist ja nicht so besonders schwierig, - aber das war leider doch ganz anders!

Da der eigene Hausarzt ausgeschlossen war, bin ich zunächst zu dem mir bekannten Kinderarzt, mit allen Unterlagen und auch dem Button „Ich bin taub, bitte sprich mit mir."

Doch leider kam ich nur bis zu den Damen bei der Anmeldung, die mir erklärten: „Keine Zeit, kommen Sie bitte später wieder". Ich habe das zur Verfügung gestellte Material dagelassen, kam später wieder, erhielt die Auskunft: „Kein Interesse!" Meine Antwort war: „Das tut mir leid, nicht für den Arzt, sondern die Kinder", die u.U. ja ein Hör- und damit Verstehproblem haben können. – 1. Versuch, also negativ.

Die beiden Kinderärzte in der Nachbarstadt, die ich aus der Zeit mit unserem Enkelbesuch kannte: „Keine Zeit, kommen Sie nach Ostern wieder!", - auch hier habe ich Material in der Praxis gelassen, bin fünfmal hingefahren (= 50 km) und hatte wenig Hoffnung, denn auch der letzte Besuch hatte, so sah ich das, keinen Erfolg. Doch – das übergebene Material ist offenbar doch gelesen worden und ich bekam Tage später den ausgefüllten Fragebogen und die Bestellung der angebotenen Broschüre zugeschickt. Also ein erster Erfolg!

Jetzt also zu den Hausärzten: Auch hier zunächst telefonische Vertagung in den meisten Fällen. Da ich ja auch nur zweimal das Material bestellt und bekommen hatte, habe ich aus meinem Fundus Cinderella-Hefte und Schnecke-Zeitungen ausgesucht, von den Fragebögen Kopien gemacht, - ich fand die angedachte Version, dass wir, die CI-Botschafter, die Fragebogen im Gespräch selbst ausfüllen sollten, nicht so glücklich. Zudem hatte ich die Fragebögen schon weiter gegeben, doch von dem ersten Kinderarzt wieder zurückbekommen.

Also ein neuer Startversuch: Ich habe einen mir persönlich nicht bekannten Arzt angerufen, erwähnt, dass ich ihn nicht, aber seine Mutter aus meiner Jugendzeit gut kenne und auf einen positiven Kontakt hoffe. Dieser Arzt rief mich später zurück, erwähnte, dass es in der Praxis schwer sei, einen Termin zu bekommen, aber - „Wir Ärzte haben alle sechs Wochen eine Ärztestammtisch und da können Sie - also Ich - ja gerne kommen und ihr „Referat" halten".

Das fand ich prima, also habe ich die Fragebogen kopiert, gehofft, dass das alles klappt und war als Erster in dem genannten Lokal. Die eintreffenden Ärzte waren informiert und ich konnte 45 min über das Thema Gehörlosigkeit und Cochlea-Implantat berichten, habe abschließend alle meine Kopien und Broschüren in der Runde gelassen, da mir klar war, dass hier keine Fragebogen-Kopien ausgefüllt werden würden.

Ich habe mich verabschiedet und hoffte auf ein positives Ergebnis, war jedoch aufgrund der vorher gemachten Erlebnisse skeptisch! Doch, Oh Wunder, zwei Tage später lagen alle Fragebögen ausgefüllt in unserem Briefkasten, die ich dann gerade noch fristgerecht nach Senden geschickt habe. Also doch, positiv erledigt, der Fall war für mich abgeschlossen.

Nein nicht ganz! Ich bekam letzte Woche Post von Barbara Gängler, mit der Information, dass ich bei der CI-Botschafter Aktion „Dialog auf Augenhöhe" den 2. und 4. Preis gewonnen habe! Es gibt also auch im Alter noch positive Erlebnisse.

Mit freundlichen Grüßen

Euer Mitglied der Selbsthilfegruppe Hessen-Rhein Main

Wolfgang Köbler

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